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Preis der Besten: keine Überraschungen

12.05.2010

Keine großen Überraschungen bot der Warendorfer Ausgang bei den Junioren. Hier hatte der Vorjahressieger der Ponyreiter und Dritter der Junioren, der 16-jährige Maurice Tebbel mit Merry Christmas die Nase vorn.

In der ersten Wertungsprüfung noch Vierter, erreichte er als einer von Zehn das Stechen im Finale und musste sich dort nur Jarka Luther (16) mit Cassilo geschlagen geben. Mit der in Sachsen-Anhalt gezogenen Kolibri-Tochter Merry Christmas hat der angehende Pferdewirt und Sohn des dreifachen Deutschen Meisters, Rene Tebbel, derzeit einen ausgezeichneten Lauf, gewann er doch kürzlich erst den Großen Preise von Haselünne und zwei Wochen später auch den Großen Preis bei den Lastruper Springdays.

Zweiter wurde der zweifache Deutsche Juniorenmeister Josch Löhden (18) mit Robbedoes, der außerdem mit Surefire den vierten Platz belegte. Der 18-Jährige, der derzeit bei Florian Meyer zu Hartum seine Ausbildung zum Pferdewirt absolviert, hatte beide Pferde ohne Fehler durch die erste Wertung pilotiert und war mit Robbedoes auch in das Stechen der zweiten Wertung eingezogen. Hier war er zwar Schnellster, hatte aber zwei Abwürfe.

Auf Platz drei landete die Rheinländerin Stefanie Reining (18) mit der elfjährigen Hannoveraner Stute Diva. Das Paar hatte bereits im März beim Bundesnachwuchschampionat in Braunschweig Platz drei belegt und profitierte als Zwölfte der ersten und Neunte der zweiten Wertung ein wenig von den Fehlern der anderen. So konnten weder die Siegerin der ersten Wertung, Cassandra Orschel aus Henstedt-Ulzburg, noch der Drittplatzierte, Maximilian Lill, am zweiten Tag bis ins Stechen vordringen. „Titelverteidigerin" Laura Klaphake war mit Qualdandro nach einem Sturz am ersten Tag ausgeschieden.

Junge Reiter

Bei den Jungen Reitern setzte sich mit der amtierenden Deutschen Meisterin Katrin Eckermann eine „alte Bekannte" beim Preis der Besten an die Spitze. Bereits 2006 durfte sie sich schon einmal die begehrte Schärpe umhängen lassen, damals noch als Ponyreitern. In diesem Jahr war die Pferdewirt-Auszubildende im Stall von Holger Hetzel mit ihrem bewährten neunjährigen Schimmel Carlson, einem Rheinländer v. Casco, in der ersten Wertungsprüfung Fünfte und belegte im Stechen der zweiten Wertung den zweiten Platz. Mit ihrem Sieg durfte die 19-Jährige zugleich auch den Fritz-Ligges-Gedächtnispreis entgegen nehmen. Dieser Wanderehrenpreis wird seit 1997 - ein Jahr nach dem frühen Tod des ehemaligen Topreiters und Juniorenbundestrainers - an den „besten" Jungen Reiter vergeben.

Zu den Routiniers zählen auch die beiden Nächstplatzierten, Jan Wernke aus Holdorf und Alexander Kernebeck. Wernke gewann 2007 den Preis der Besten bei den Junioren und EM-Silber mit der Mannschaft. In diesem Jahr hatte er in Warendorf die achtjährige Holsteiner Contendro-Tochter Queen Mary gesattelt und war mit ihr Dritter der ersten und Fünfter der zweiten Wertung. „Jan hat die Stute seit etwa eineinhalb Jahren und hat sie selbst ausgebildet", wusste Jan Huster-Klatte, Mitglied der FN-Bundesjugendleitung, zu berichten.

Alexander Kernebeck gehörte 2008 wie Katrin Eckermann zum EM-Bronze-Team der Junioren und stand im selben Jahr auch an der Spitze beim Preis der Besten. Mit dem achtjährigen Westfalen Al Pacino (v. Arpeggio) hatte der angehende Metallbauer am ersten Tag einen Abwurf (Rang 17), machte aber am zweiten Tag mit seinem Sieg im Stechen etliche Punkte gut. Insgesamt waren bei den Jungen Reitern die Nullrunden im Finale rar gesät. Lange mussten die Besucher auf die erste Nullrunde warten und nur drei Paare erreichten das Stechen. „Die Hindernisse waren zwar nicht so hoch, aber der Kurs sehr lang und technisch", sagte der langjährige Parcourschef Eckhard Hilker. „Genau das richtige Maß als Vorbereitung für die bevorstehenden Championate", waren sich Bundestrainer Otto Becker und Bundesjugendwartin Heidi van Thiel einig.

Ausgesprochenes Pech hatte der Sieger der ersten Wertung, Andre Schröder aus Lentföhrden. Der junge Schleswig-Holsteiner leidet noch immer an den Nachwirkungen eines Autounfalls vor einiger Zeit und musste wegen starker Rückenbeschwerden auf den Start am zweiten Tag verzichten. Vorjahressiegerin Charlotte Wrede belegte mit ihrer Stute Leah in diesem Jahr Rang zehn.