03.06.2012
Nur drei Reiter schafften es, in allen vier Wertungsrunden fehlerfrei zu bleiben. Janne Friederike Meyer legte im Stechen auf dem wässrigen, aber griffigen Boden gut vor, doch Marc Bettinger war Schneller.
Vor der Deutschen Meisterschaft hätte wohl niemand den 34-jährigen Reiter auf dem Schirm gehabt. Doch Überraschungen sind ja umso erfreulicher. Neben Marc Bettinger mit der Selle Francais-Stute Oh D'Eole und Janne Friederike Meyer mit Cellagon Lambrasco schaffte es noch Rolf Moormann mit Acorte ins Stechen.
Für Janne Friederike Meyer wäre der Sieg auch gleichzeitig eine noch nie dagewesene Ehrung geworden. Sie wäre die erste Frau gewesen, der es gelänge, beide Spring-Titel zu gewinnen. Doch es sollte nicht sein. 37,61 Sekunden legte das Paar im Stechen vor. Es sah rasant aus, doch Marc Bettinger demonstrierte kurz darauf, dass es noch um einiges schneller ging. In 34,89 Sekunden flitzte das Paar durch den Parcours, angeheizt vom Publikum. Hinter der Ziellinie drehte sich der Reiter dann doch etwas unglaubig zur Anzeigentafel, bevor der den Helm abnahm und sich feiern ließ. Rolf Moormann hatte als Letzter im Stechen etwas Pech, kassierte einen Abwurf und verzichtete darauf, den Parcours zu beenden. Die Bronzemedaille hatte er ja auf jeden Fall sicher.
Aufgrund des Dauerregens waren die Springreiter auf den Dressurabreiteplatz gezogen. Der Boden war nach der letztjährigen Schlammschlacht dort erneuert worden.
Ob es am Wetter lag oder das Pech mit im Sattel saß, ist Spekulation. Für den Sieger der ersten Wertung lief es im ersten Umlauf jedenfalls nicht so glücklich. Philipp Weishaupt und Catoki mussten eine Verweigerung hinnehmen, die anschließend noch 1,50 Zeitstrafpunkte bedeutete. Auch eine fehlerfreie zweite Runde änderte nicht mehr viel. Rang sechs am Ende.
Für Weishaupts Chef Ludger Beerbaum endete der erste Umlauf der zweiten Wertung jäh, als seine Stute Gotha am Einsprung falsch in die Dreifache kam, von Beerbaum aus der Distanz genommen wurde und beim erneuten Anreiten durch die Triplebarre sprang und stürzte. Ludger Beerbaum stand nach dem unfreiwilligen Matschbad schnell wieder auf den Beinen, Gotha galoppierte erst auf drei Beinen Richtung Ausgang, trat dann aber wieder einigermaßen klar auf. Wie anschließend berichtet wurde, hat sich die Stute zum Glück nur eine Prellung zugezogen. Mit Zweitpferd Chiara blieb Beerbaum in beiden Umläufen ohne Hindernisfehler, kassierte jedoch beide Male Zeitstrafpunkte. Mit 5,50 Fehlerpunkten landete er auf Rang vier.
Quelle Reiter Revue