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Kristina, zum Zweiten

07.07.2012

Von wegen Küken – Kristina Sprehe hat sich mit ihrem Desperados schon zum zweiten Mal während des internationalen Reitturniers in Aachen auf den ersten Platz geschoben. Anabel Balkenhols Dablino musste wegen einiger Fehler Prozente einbußen und Dorothee Schneider ritt einmal wieder einen neuen persönlichen Rekord und könnte sich damit ins Team für Olympia eingereiht haben, was Bundestrainer Jonny Hilberath natürlich weder bestätigt noch dementiert, denn nominiert wird morgen ...

Die zweite Prüfung des CDIO im Aachener Dressurstadion ist entschieden. Dabei ging es für viele Reiter nicht nur um Erfolg, sondern auch um die endgültige Nominierung für die Olympischen Spiele, die in etwa drei Wochen in London beginnen.

Helen Langehanenberg verschenkte bei der Grußaufstellung Punkte, weil die Hinterhand ihres Damon Hill schief rausgetreten ist, so dass sie die erste Runde im Viereck mit mageren 61 Prozent angefangen hat. Ansonsten war es für das Publikum wieder einmal ein Genuss, feines Reiten zu sehen. Ebenso bei Kristina Sprehe, deren Desperados in den Piaffen begeisterte, einen tollen Schritt zeigte und sich nach Balve nochmal steigerte.

Gut, die Goldene Schleife bleibt im Lande, und beide Reiter – sofern sie und ihre Vierbeiner gesund bleiben – werden ziemlich wahrscheinlich unter den fünf Ringen ins Olympiastadion einreiten. Das wird die Drittplatzierte dieser Prüfung auch, aber für Österreich – wenngleich trainiert von Wolfram Wittig aus Deutschland: Victoria Max-Theurer mit ihrem Kraftpaket Augustin, 77,600 Prozent gab es für ihren Aufritt. Und dann auf dem vierten Platz Dorothee Schneider aus Framersheim, mit ihrer schwarzen Stute Diva Royal hat sie mit stählernden Berufsreiter-Nerven nochmal eine Schippe aufgelegt und mit 77,378 Prozent ihren persönlichen Rekord im Grand Prix Special aufgestellt. Das hat sie nämlich in Balve bei den Deutschen Meisterschaften schon in der Kür, als sie erstmals im Leben über 80 Prozent erhielt, erstmals in einer Grand Prix Kür. Auf Platz fünf die im Sauerland lebende dänische Prinzessin Nathalie zu Sayn-Wittgenstein, die mit ihrem souveränen und zuverlässigen Digby einmal wieder einen akuraten Ritt zeigte und 76,622 Prozent erntete – und wohl auch in London ihr Land vertreten wird.

Die vierte deutsche Reiterin, Anabel Balkenhol, fing mit einem fantastisch schwingenden Dablino an, für die ersten Runden standen über 80 Prozent in der laufenden Wertung. Dann passierten leider einige Fehler, der Schritt war so lala und die Pirouette etwas schnell und die Zahl ratterte sich auf 73,978 Prozent runter, wobei das kein "unten" ist, sondern einen zehnten Platz bedeutete.

Apropos Niederländer: Sjef Janssen war noch auf der Suche für den Einzelstarter, im Team, das stand fest, sind Adelinde Cornelissen, Edward Gal und Hans-Peter Minderhoud. Im Rennen lagen Imke Schellekens-Bartels und Patrick van der Meer, der hat mit seinem eleganten und gangewaltigen Uzzo gewonnen – dem man allerdings auch ein bisschen mehr "Nase vor" zurufen möchte – und wird mit nach London fahren. In Aachen erreichte er heute gute 74,800 Prozent. Und dieses Paar sollte man im Auge behalten. Er war es ja, der sich wie plötzlich bei den niederländischen Meisterschaften mit aufs Podium geritten hat, auch wenn Adelinde Cornelissen nicht angetreten war.

Quelle Reiter Revue