23.09.2012
Penelope Leprevost stürmte das Wiener Rathaus – oder besser: Sie hat die Station der Global Champions Tour in Wien vor dem festlich erleuchteten Rathaus gewonnen. Ein Hurra aus deutsche Sicht: Meredith Michaels-Beerbaum wurde mit ihrem Jungstar Bella Donna Zweite.
Heute ging es in Wien vorrangig um die Global Champions Tour, mit einem vorqualifizierte Starterfeld aus den 30 besten Reitern der aktuellen Weltrangliste und 20 Wildcards. Das Vienna Masters ist die letzte Station der weltweit höchstdotiertesten Turnierserie vor dem Finale der Tour in Abu Dhabi.
Und das fand, teils im Regen, vor dem festlich erleuchteten Rathaus zu Wien statt. Da, wo demnächst der Weihnachtsmarkt steht. Etwas dauert's noch.
Bis dahin wird das Reitturnier gefeiert, dessen Mitorganisator der österreichische Springreiter Thomas Frühmann ist. Da galt es, im zweiten Umlauf zwölf Hindernisse zu bewältigen, inklusive überbautem Wasser und dreifachen Kombination. Es klapperte viel und noch mehr Stangen fielen tatsächlich, so dass das Stechen mager besetzt war. Ludger Beerbaum schaffte es nicht ins Stechen, er hatte mit dem dreizehnjährigen Hengst Chaman in diesem Jahr zwar bereits dreimal gewonnen, hatte diesmal einen Verweigerung und Chaman kickte nach ungewöhnlicher Beerbaumscher Akrobatik im Sattel in der Dreifachen die letzte Stange weg.
So siegte in der Prüfung die Französin Penelope Leprevost mit dem flitzeschnellen Schimmel Mylord Carthago. 37,16 Sekunden brauchten sie für den Stechparcours. Erst schien es für die letzte Reiterin in dem dreiköpfigen Stechen ruhig zu beginnen, dann drückte sie aufs Gaspedal und der Schimmel reagierte und war voll dabei.
Sie überholte die Zeit von Meredith Michaels-Beerbaum. 38,67 Sekunden legte sie als zweite Reiterin vor. Und Meredith Michaels-Beerbaum freute sich dennoch über ihre junge Stute – immerhin hätten sie fast gewonnen. Die zwei flogen in bekannter Vorwärts-Manier die beiden über die Sprünge. Bella Donna entwickelt sich prächtig, war sie ja ziemlich kurzfristig nach diversen Ausfällen im deutschen Team zu den Olympischen Spielen gereist und schlug sich anfangs gar nicht so schlecht. Ist Bella Donna vielleicht sogar der neue Shutterfly?
Der olympische Silber-Medaillengewinner Gerco Schröder aus den Niederlanden sattelte sein Londoner Pferd namens London, um den sich in den letzten Wochen die Gerüchte rankten, wem dieses Pferd gehöre, weil sich Eurocommerce derzeit in der Insolvenz befinden würde. Der zehnjährige London gab sich als Routinier und blieb in den Umläufen und im Stechen fehlerfrei, 40,09 Sekunden brauchten die beiden. Dies war der dritte Platz.
Zweitbester Deutscher wurde Christian Ahlmann mit Codex One auf dem sechsten Platz.
An der Spitze der Gesamtwertung in der Global Champions Tour hat sich jetzt was getan: Edwina Tops-Alexander hat nämlich nun auf dem Spitzenplatz Gesellschaft von dem so sympathischen Schweden und Weltranglistenführenden Rolf-Göran Bengtsson bekommen. Die zwei sind punktgleich.
Quelle Reiter Revue