16.12.2012
Beim nationalen Dressurturnier in Frankfurt war die Dressur-Kür mit sechs Startern quantitativ schwach besetzt. es siegte mit 76 Prozent die Gribaldi-Tochter Girasol, verfolgt von Dorothee Schneiders Forward Looking.
Das Potential von Girasol ist schlicht und ergreifend absolut beeindruckend, das signalisierten auch die Richter mit dem Gesamtergebnis von 76 Prozent. "Dabei schielte sie schon immer nach den Nikoläusen", konnte Nadine Capellmann aus Würselen bei Aachen hinterher darüber lachen. Die Nikoläuse sind die kniehohen Gesellen am Rande des Vierecks, die traditionell in Frankfurt die Bahnpunkte aufrecht halten – aber eben auch traditionell die Nervenstärke der Pferde prüfen. Girasol hatte da Lücken, zweimal sprang sie in der Galopptour um, was natürlich wertvolle Punkte kostete. Aber ihre Stärken durch ihr natürliches Gangpotential machte dies wieder wett. "Es gab noch ein paar Ecken in der Prüfung, insgesamt ist Girasols Trab sicherer geworden und die Piaff-Passage-Tour hat sich auch positiv entwickelt", so Capellmann.
Auf dem zweiten Platz lag Dorothee Schneider aus Framersheim mit Forward Looking, ganz knapp hinter der Siegerin mit 75,950 Prozent. "Das ist mein Schätzelchen", nannte sie die Stute, die in die Hufspuren ihres silbernen Olympiapferdes Diva Royal treten soll, die inzwischen wieder von der Besitzerin geritten wird. "Forward Looking gehört einer Freundin und sie soll bei mir bleiben." Seitdem die großrahmige Stute vier Jahre alt ist, steht sie bei Schneider im Stall und in Ausbildung. "Ein charakterstarkes und zuverlässiges Pferd, unser Ziel 2013 ist die Deutsche Meisterschaft." Die Stute hatte ein Jahr krankheitsbedingte Pause, in letzter Zeit hatte sie bereits in Fritzens und in Münster große Prüfungen gewonnen. "Jetzt muss sie noch mehr Kraft gewinnen, sie kommt auch täglich zweimal raus: Einmal Wellness-mäßig spazieren, grasen oder aufs Paddock und einmal wiwird sie geritten." Dabei ist Schneider wichtig, dass keine Lektionen gepaukt werden, sondern "elastische Übergänge, damit sie so besser aufs Hinterbein kommt."
Das drittplatzierte Paar war Jessica Werndl aus Aubenhausen mit Unee, ebenfalls von Gribaldi abstammend. 75,3 Prozent stand auf der Tafel. Besonders beeindruckend war der Anfang der Kür, die mit einer Galopppirouette begann. Dass der schwarzbraune Hengst ein Talent für die versammelnden Lektionen hat, unterstrichen auch seine Piaffen.
1 Nadine Capellmann Girasol 7 GER 76.00%
2 Dorothee Schneider Forward Looking GER 75.95%
3 Jessica Werndl Unee GER 75.30%
4 Uta Gräf Le Noir 35 GER 72.65%
5 Aat van Essen Macrider Premier NED 71.75%
6 Pia Fortmüller Orion CAN 69.30%
Quelle Reiter Revue