21.01.2013
Die gestrige 19. NRW-Winterauktion des Westfälischen Pferdestammbuches im Westfälischen Pferdezentrum trug ihren Namen zu Recht. Eisglätte brachte an diesem Tag den Verkehr zum Erliegen und hielten manchen potentiellen Kunden fern.
Unter diesen Rahmenbedingungen konnten die Veranstalter mit dem Gesamtergebnis der Auktion durchaus noch zufrieden sein. Preisspitze im Auktionslot der insgesamt 48 vorgestellten Pferde war die Katalognummer 4, die fünfjährige Stute Dame de Pique aus der Zucht von Antonius Schulze-Averdiek (Rosendahl). Die Diamond Hit-Tochter aus einer Florestan I-Mutter wurde zum Preis von 65.000 Euro zugeschlagen. Käuferin war eine estländische Dressurreiterin, die zur Zeit im Kreis Warendorf trainiert.
Auch der zweithöchste Verkaufserlös wurde von einer Stute erzielt, der fünfjährigen Rocklady (Katalognummer 1). Die von Hubert Schulze-Kappelhoff (Ahaus) gezogene Rock Forever-Tochter aus einer Favretto-Mutter ging für 25.000 Euro an einen Käufer aus Hamburg. Das drittbestes Ergebnis erzielte mit der vierjährigen Bocaccia (v. Basic - Dimension) ebenfalls eine Stute. 19.200 Euro bot ein Käufer aus dem Rheinland für die von Marike Kesper-Vekens (Menden) gezogene Fuchsstute. Mit einem Durchschnittspreis von 10.549 Euro für die vierjährigen und älteren Pferde lag des Auktionsergebnis trotz der widrigen Wetterlage nur unwesentlich unter dem des Vorjahres.
Den Spitzenpreis von 20.000 Euro bei den dreijährigen Pferden, die aufgrund ihres jugendlichen Alters noch nicht unter dem Sattel präsentiert wurden, erzielte die Katalognummer 29. Der Rapphengst Soleil (v. San Amour - Fleurop) findet seine neue Heimat in Baden-Württemberg. Züchter war hier Hartmut Ahmann (Westerkappeln). Züchter und Aussteller Josef Goos (Datteln) verbuchte mit Sir Henry (Katalognummer 55) das zweibeste Ergebnis bei den Youngstern. Der Fuchshengst von Sir Donnerhall aus einer Caprilli-Mutter ging an einen französischen Bieter. Der Durchschnittspreis der 13 vorgestellten Dreijährigen betrug 10.300 Euro.
Frankreich stellte mit insgesamt drei Käufern auch das größte ausländische Kontingent. Jeweils ein Pferd ging nach Spanien, Estland, Russland und die Ukraine. Erfreulich: Drei Neukunden aus dem Großraum München ließen sich vom Wetter nicht abschrecken und ersteigerten jeweils ein Pferd per Telefon. Insgesamt wurden bei der Auktion 495.800 Euro umgesetzt. Verkaufsleiter und Auktionator Bernd Richter zog am Ende ein gemischtes Fazit: „Im Spitzenbereich hatten wir trotz des chaotischen Wetters ein gutes Geschäft. Auch mit den Verkäufen bei den Youngstern können wir zufrieden sein. Problematisch hingegen ist die Entwicklung im unteren Preisbereich. Hier müssen wir alle lernen, dass diese Pferde zur Zeit über die normalen Auktionen nur extrem schwierig zu verkaufen sind. Möglicherweise müssen wir für diese Pferde andere Vermarktungsschienen entwickeln. Dem stimmte auch Geschäftsführer und Zuchtleiter Wilken Treu bei, der im Anschluss an die Auktion seinen Geburtstag mit einem Fass Freibier feierte: „Wir wollen auch für diese Pferde Vermarktungsmöglichkeiten entwickeln. Dafür müssen wir aber auch Maßnahmen etablieren, die die typische Käuferschicht dieser Pferde anspricht.
Quelle Zuechterforum.de