18.12.2011
Als letzte Starterin konnte die 33-jährige Ausbilderin aus Warendorf das Feld von hinten aufrollen: 75,45 Prozent standen am Ende auf der Anzeigentafel, das waren mehr als zwei Prozentpunkte Abstand zur Zweitplatzierten Isabell Werth mit Flatley. Nach einer harmonischen Trabtour, weit kreuzenden Traversalen und guten Trabverstärkungen lag die Bewertung des Paares zwischenzeitlich sogar bei knapp 80 Prozent. Auch in der Galopptour zeigte sich der Jungpferdeweltmeister von 2008 lektionssicher - wenngleich sich Chefrichterin Katrina Wüst den Beginn mit den beiden halben Pirouetten etwas flüssiger gewünscht hätte. "Aber nach der ersten Galoppverstärkung war Desperado wieder vorbildlich vor den Hilfen der Reiterin", kommentierte die Richterin später und lobte die fehlerfrei gesprungenen, geraden Wechsel. Unter den fünf Richtern herrschte Einigkeit: Alle fünf sahen Koppelmann auf Rang eins. Für die Ausbilderin, die schon 2006 mit Comic Hilltop das Burgpokal-Finale gewinnen konnte, war der Start in Frankfurt das erste Hallenturnier, das sie mit Desperado bestritt. Sie wird nun den Winter nutzen, um den Wallach in Richtung Grand Prix weiter zu fördern.
Auf den zweiten Platz kam mit 73,35 Prozent eine "alte Bekannte" dieser Serie, die als inoffizielle Deutsche Meisterschaft der jungen Dressurpferde bezeichnet wird. Isabell Werth hat mit Flatley zum siebten Mal ein Pferd fürs Finale qualifiziert, dreimal konnte sie das Finale für sich entscheiden. Der erst siebenjährige Rheinländer Hengst v. Fürst Piccolo, der Werth zur Hälfte selbst gehört, ist das erste Pferd, das sie als Fohlen kaufte und nun in der Klasse S vorstellt. Dabei saß die fünffache Olympiasiegerin bisher nur selten im Sattel des Fuchses, normalerweise wird Flatley von Werths Bereiter Matthias Bouten vorgestellt, der mit ihm Anfang des Jahres gleich beim ersten Start in der Klasse S einen Sieg einfahren konnte. Der Hengst zeigte sich im Finale sehr beständig und lektionssicher, gerade in den Wechseln, sicher in den halben Pirouetten. Dass sie selbst hochzufrieden war, konnte man Isabel Werth am Ende der ersten Galoppverstärkung auf der Diagonalen ansehen: Der Hengst ließ sich nach der mutig nach vorne gerittenen Verstärkung willig und bei gut getragenem Genick wieder versammeln, die Reiterin konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen - warum auch?
Trotz aller Harmonie des Paares - Isabel Werth betonte, dass sie Flatley nur "ausgeliehen" hatte und dass man nun voraussichtlich zunächst wieder Matthias Bouten im Sattel des Hengstes sehen wird. Quelle: st-georg.de