12.08.2014
Münster - Es sprudelte nur so aus ihr heraus: „Ich bin voll froh. Ein Fehler war zwar drin, ansonsten alles gut. Und es hat gepasst mit der Musik.“ Uta Gräf strahlte über das ganze Gesicht, war rundum glücklich. In erster Linie, weil sie gerade vor dem Schloss in Münster die tolle Atmosphäre aufgesogen und auf Dandelion die Grand Prix Kür gewonnen hatte.
Von Michael Schulte
Aber es war nicht nur der sportliche Erfolg, der der sympathischen Dame aus Weisenheim am Sand beste Laune verschaffte. Es war das Wohlfühl-Paket, das sie beim Turnier der Sieger regelmäßig überreicht bekommt. „Für mich ist das hier wie Urlaub. Alles sehr entspannt, sämtliche Kosten werden übernommen. Schade, dass am Sonntag alles vorbei ist.“
Andrea Timpe auf Dixieland war stolz, „zwischen Herrn Wittig und Nadine Capellmann platziert zu sein“. Die Dritte aus Würselen hingegen gab offen zu, dass sie mit ihrem Dark Dynamic schon bessere Vorführungen gezeigt hat. Was ihr Hoffnung macht, ist die Tatsache, dass sie seit 14 Tagen mit Klaus Balkenhol trainiert.
Uta Gräf drehte am Samstag das Ergebnis aus dem Grand Prix, bei dem sie hauchdünn Christoph Koschel (Osnabrück) auf Rostropowitsch unterlagen war. Für Koschel kein Problem, der der Kür-Siegerin fair gratulierte, ihr eine starke Leistung attestierte und seine zweiten Rang genoss. Für Gräf auch kein Problem, die sich am Donnerstag mehr über ihren tollen Ritt freute, als sich über vier Pünktchen Rückstand zu ärgern. „Da war eben ein Paar besser, deswegen ärgere ich mich doch nicht.“
Das kommt so überzeugend rüber, dass man das der Dame abnimmt. In der Kür registrierte sie bei Dandelion ein wenig Aufregung, weil der Zwölfjährige reichlich Ablenkung fand. Flutlicht, volle Tribünen, viel Applaus und ein Springparcours neben dem Viereck, das alles erlebt der Vierbeiner nicht jeden Tag. Umso bemerkenswerter, wie souverän Reiterin und Pferd die Aufgabe gemeistert haben.
Dressurchef Michael Klimke war in der Beurteilung des Rittes von Uta Gräf voll des Lobes. Er sprach von stilvoll, harmonisch und feinfühlig. Er hatte ein selbstständig gehendes Pferd und eine perfekt sitzende Reiterin gesehen. Und er hatte eine Kür ausgemacht, gespickt mit Feinheiten auf aller-allerhöchstem Niveau.
Quelle www.wn.de