08.09.2014
Die Weltmeisterschaft der Springreiter wird ohne deutsche Beteiligung entschieden. Daniel Deußer und Marcus Ehning verpassten das Finale der Top 4 und beendeten das Championat mit Platz sechs und zehn. Fürs Finale mit Pferdewechsel am Sonntag haben sich der Franzose Patrice Delaveau, die US-Amerikanerin Beezie Madden, der Schwede Rolf-Göran Bengtsson und der Niederländer Jeroen Dubbeldam qualifiziert.
An den deutschen Springreitern klebt das Pech. Nachdem das Team mit Christian Ahlmann, Marcus Ehning, Ludger Beerbaum und Daniel Deußer um ein Zehntel Fehlerpunkt die Bronzemedaille verpasst hatte, lief es auch in der Einzelwertung nicht rund. Im Wettbewerb der besten 30 Paare, aus denen die Top 4 für das Finale mit Pferdewechsel ermittelt werden, gingen Marcus Ehning mit dem nordrhein-westfälischen Landbeschäler Cornado NRW und Daniel Deußer mit dem westfälischen Schimmel Cornet D'Amour keineswegs chancenlos an den Start. Vor dem Springen rangierte der Deutsche Meister und Sieger des Weltcup-Finales 2014, Daniel Deußer, an Position sieben, Ehning folgte an 21.
Deußer und Cornet D’Amour überzeugten im ersten Umlauf einmal mehr mit einer schönen und fehlerfreien Runde. „Cornet hatte ja gestern einen Tag Pause und fühlte sich frisch an. Ich bin sehr stolz auf ihn. In vier schweren Runden hatten wir nur einen Springfehler. Jetzt hoffe ich natürlich, dass das auch im zweiten Umlauf so bleibt“, sagte der 33-Jährige, der im belgischen Mechelen lebt und erstmals zum deutschen WM-Aufgebot gehört. Der Wunsch erfüllt sich nicht, in der zweiten Runde unterlief dem elfjährigen Wallach ein Abwurf. Nun konnte Deußer nur noch auf die Fehler seiner Konkurrenten warten - vergebens. 8,7 Fehlerpunkte bedeuteten Rang sechs. „Sicher ist es keine Katastrophe, eine Weltmeisterschaft mit dem sechsten Platz zu beenden, aber ich bin trotzdem sehr enttäuscht", sagte er.
Bei Marcus Ehning war's umgekehrt. Im ersten Umlauf trat Cornado einmal die Stange herunter, aber sein 40-jähriger Reiter aus Borken war voll des Lobes: „Ich bin mit dieser Runde sehr zufrieden, Cornado sprang richtig gut. Es war mein Fehler, ich bin zu dicht an den Oxer herangeritten.“ In der zweiten Runde klappte alles vorzüglich, aber in der „Endabrechnung“ war nicht mehr drin als ein respektabler zehnter Platz (12,14).
Vor vier Jahren bei den Weltreiterspielen in Lexington im US-Bundesstaat Kentucky war ebenfalls kein deutscher Reiter im Finale. Carsten-Otto Nagel und Corradina hatten es als Fünfte knapp verpasst. In Kentucky lief jedoch vieles glücklicher für das deutsche Springreiterteam und seinen Bundestrainer Otto Becker: „Wir hatten dort einen guten Lauf und konnten Mannschafts-Gold gewinnen. Aber wenn das letzte Quäntchen Glück fehlt, ist nichts zu machen. Wir hatten ein tolles Team hier, alle Pferde haben sich hier sehr gut gezeigt. Es ist bitter, wenn man jetzt mit leeren Händen dasteht“, sagte der Bundestrainer.
Die Finalisten sind der Franzose Patrice Delaveau mit Orient Express, der in der Einzelwertung mit 4,08 Fehlpunkten führt, die US-Amerikanerin Beezie Madden mit Cortes (4,16), der Schwede Rolf-Göran Bengtsson mit dem Holsteiner Verbandshengst Casall ASK (4,34) und der Niederländer Jeroen Dubbeldam mit Zenith (6,25).
Quelle FN-press