21.06.2016
Er hat’s geschafft: Vor heimischen Publikum hat Andreas Dibowski nach einer denkbar spannenden Entscheidung das CCI4* gewonnen. Julia Krajewski sorgte für einen deutschen Doppeltriumph.
Es war mucksmäuschenstill im Luhmühlener Stadion, als Andreas Dibowski mit It's me xx als Letzter an den Start ging. Ihn trennten nur 1,1 Punkte von dem Zweitplatzierten Franzosen Maxime Livio, der in Luhmühlen seine zweite Viersterne-Prüfung absolvierte und seinen mächtig springenden Selle Français-Wallach Qalao des Mers fehlerfrei durch den Parcours gesteuert hatte. Um zu gewinnen, mussten Dibowski und It’s me xx alle Stangen liegen lassen – und sie blieben liegen. Der 50-jährige Reiter spielte seine ganze Erfahrung aus und absolvierte mit dem gerade mal 1,60 großen Vollblüter aus der Zucht des Gestüts Hof Iserneichen eine tadellose Runde. Sieg mit 43,8 Minuspunkten vor Maxime Livio (44,9). Der Jubel war groß, genau wie die überschwängliche Freude beim Reiter und der Pferdebesitzerin Susanne Heigel. Selbst bei der Siegerehrung konnte Andreas Dibowski, für den das nach 2011 der zweite Sieg in Luhmühlen war, seinen Triumph noch nicht richtig fassen. „Wir hätten nie gedacht, dass dieses kleine Pferd hier an der Spitze stehen kann. It’s me xx hat an diesem Wochenende seine absolute Bestleistung abgeliefert, angefangen bei der Dressur über das Gelände bis zum abschließenden Parcours – er kann eigentlich gar nicht so hoch springen, aber das weiß er nicht“, erklärte er mit einem Lächeln. „Es war ein langer Weg, den mein Team und ich mit It’s me xx gegangen sind.“ Seit drei Jahren sei der Vollblüter, der in jungen Jahren lange krank gewesen war, stabil und im Vorfeld sei er perfekt auf dieses Turnier vorbereitet worden, Dressurtraining bei Dolf Keller und regelmäßige Behandlung durch eine Physiotherapeutin inklusive. Er war in dieser Saison schon zweimal Zweiter in einer Dreisterneprüfung geworden. Luhmühlen war sein erster Start auf Viersterne-Niveau. Premiere mehr als geglückt. Auf die Frage, ob er nach dem Ausfall von Butts Avedon jetzt doch wieder mit Olympia liebäugelt, sagte Andreas Dibwoski, dass er sich darüber keine Gedanken gemacht habe, das sollten die Bundestrainer tun. Aber er würde sich freuen, wenn sie ihn in ihre Überlegungen miteinbeziehen würden.